Liebe Freunde meiner Kunst,

ich habe das Vergnügen meine Ausstellungseröffnung

"Dialog with the Unknown Artist"

in der Galerie mit der Blauen Tür Donnerstag, den 21.Juni um 19 Uhr Friedrichstrasse 34 in Nürnberg anzukündigen.

Es spricht die Kunsthistorikerin Eva Schickler M.A. Es wird ebenfalls gezeigt werden "Exploding to All Sides" (2006) von Ullabritt Horn, eine Dokumentation meiner künstlerischen Arbeit.

Dauer der Ausstellung 21.Juni - 21. Juli 2007-06-17 Öffnungszeiten Di-Fr 15:30-18:30 Uhr Sa 10:00-14:00 Uhr Am Sonntag, den 24. Juni 11:00-16:00 Uhr

Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr kommen könntet

Eure Birgit

Birgit Ramsauer "The Dialogue with the Unknown Artist" Text von Eva Schickler, Nürnberg

14.4 - 12. 5. 2007 Deutsches Haus, Washington Mews, New York, USA 21.6. - 21.7. 2007 Galerie mit der blauen Tür, Nürnberg, BRD

Wer Urheber der Kritzeleien war, die die Grundlage zu Birgit Ramsauers aktueller Werkreihe mit dem Titel "The Dialogue with the Unknown Artist" bilden, die nun zum ersten Mal in Nürnberg und New York ausgestellt werden, bleibt anonym. Könnten sie doch von Ross Bleckner, Christo & Jeanne Claude, Hans Haacke, Alex Katz, Jeff Koons, Lawrence Weiner oder Marina Abramovic ebenso stammen wie von irgendeinem anderen Unbekannten. Denn viele der heute weltberühmten wie auch noch unbekannten Künstler leben und arbeiten in der Umgebung von Pearl Paint und kaufen dort ein - auch Birgit Ramsauer.

So wurde das legendäre Künstlerbedarfsgeschäft in der Canal Street in New York im Stadtteil Manhattan zum Ausgangspunkt der seit 2003 entstandenen Serie von kleinformatigen Zeichnungen der kosmopoliten Künstlerin. Pearl Paint wurde 1933 eröffnet. Als sich die Metropole zu einem führenden Kunstzentrum in der Welt entwickelte, entwickelte sich Pearl Paint gleichzeitig zum größten Künstlerbedarfsgeschäft mit, weitere Filialen entstanden. Heute ist Pearl Paint Kult und Künstler-Mekka , übt auch auf Kunsttouristen eine geradezu magische Anziehungskraft aus.

Und jeder Künstler, der einen Stift ausprobierte, hinterließ dort auf kleinen, bereitliegenden Zetteln entsprechendes Gekritzel: Zeichen, Gesichter, Augen, Buchstaben, Wörter , Striche, Muster, die üblicherweise keine weitere Beachtung fanden und schließlich im Müll landeten; Bis sich Birgit Ramsauer für die anonymen Gesten interessierte. "Die Künstlerin wird zum "Stift der Menschen", sie ist nicht länger die alleinige Autorin des Werks. Sie fungiert nur als das Werkzeug der improvisierten Schöpfer."1 Unter formalen Gesichtspunkten handelt es sich meist um etwa 8 x 12 cm kleine, bekritzelte Papiere, die von Ramsauer gesammelt und zu neuen Kompositionen weitergezeichnet wurden. Das Ergebnis ist ein überwiegend farbenfrohes Spektrum, mal mehr oder weniger informell, mal mehr oder weniger abstrakt. Rhythmische Farblinien, Akzente, Schraffuren oder Punkte entsprechen der jeweiligen emotionalen Bewegtheit, Spontaneität und Inspiration. Ein Dialog befasst sich laut David Bohm jedoch nicht nur mit den Annahmen selbst, sondern auch den Denkprozessen hinter den Annahmen.2 Das Besondere an diesen Arbeiten ist daher die künstlerische Haltung, die ihnen zugrunde liegt:

"Ich verstehe mich im wesentlichen als Performancekünstlerin, die nicht nur den eigenen Körper und die eigene Persönlichkeit in unterschiedliche gesellschaftliche Zusammenhänge stellt, sondern auch bewusst sichtbare Spuren hinterlässt. In der Tradition der amerikanischen und deutschen Performance Art, greife ich in fremde Kontexte ein und markiere die zufälligen Markierungen, die andere Menschen unbewusst hinterlassen....In meinen Performances agiere ich als Moderatorin und visuelle Übersetzerin von alltäglichen, eher unscheinbaren menschlichen Handlungen, die sich überall auf der Welt abspielen können. Dabei betreibe ich mit den "Spurensicherungen" auf mehreren Ebenen eine Art kulturspezifische Analyse..." 3(Birgit Ramsauer)

So gesehen stehen Birgit Ramsauers Zeichnungen -der Kontinuität ihrer bisherigen Werke entsprechend- vor allem für Interaktion, Interkommunikation, für Relikte menschlicher Handlungen sowie eines reflexiven künstlerischen Prozesses in welchem der performative Akt und die Fragen, die hierbei aufgeworfen werden mehr Bedeutung erhalten, als das gestaltete Ergebnis. Gesten sind bis heute zeitlose Urformen menschlicher Kommunikation. Ihr Zweck liegt letztlich in der Interpretation und Auseinandersetzung damit.