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Paula in my Mind
Material:
Polaroid bearbeitet auf Duratrans im Alluminium-Leuchtkasten 
Dimensionen:

36cm x 43cm x 10cm 

Ausstellung:
Paris in my mind, Michael Steinberg Fine Art Gallery, New York City

Die Künstlerin Birgit Ramsauer, wohnhaft in Berlin und New York, weilte im Jahr 2003 in den Künstlerhäusern Worpswede im Barkenhoff als Stipendiatin. „JWD – Janz weit drinnen – Janz weit draussen“, ein Projekt im öffentlichen Raum von Bremen und Worpswede verwirklichte Sie damals in Zusammenarbeit mit der Städtischen Galerie, der Kunsthalle Bremen und den Künstlerhäusern Worpswede. Auch in dieser Ausstellung präsentierte Sie u.a. bearbeitete Polaroidarbeiten. In dieser Technik experimentiert sie seit Ihres Stipendienaufenthalts in Moskau im Jahr 1998. 
In Worpswede lernte sie die Bremer Schriftstellerin Angelika Sinn kennen. Angelika Sinn beschäftigte sich damals mit dem Leben von Paula Modersohn-Becker, insbesondere mit ihren Parisaufenthalten . Birgit Ramsauer war fasziniert von diesem Thema. So entwickelten sie gemeinsam das Konzept zu einem Buch über die „Paula-Stationen“ in Paris. 
Birgit Ramsauers bearbeitete Polaroids sind auf der einen Seite eine Performance im öffentlichen Raum innerhalb der drei Minuten, in denen das Polaroidphoto sich entwickelt. Auf der anderen Seite sind sie malerische Kunstobjekte, die mit den Mitteln moderner Medien erarbeitet werden.
“In dem direkten Stadtgeschehen, den Geräuschen, den Gerüchen und in Bewegung seienden Bewohnern, bearbeitete ich die innerhalb dreier Minuten fertig entwickelten Polaroidsphotos. In einem zweiten Prozess veränderte ich die eingescannten Bilder farblich. Die daraus entstandenen Arbeiten sind Malereien mit kräftigem „Pinselstrich“ und stark emotionalem Farbgehalt. Sie korrespondieren mit den Orten der Malerei von Paula Modersohn-Becker damals wie mit den städtischen Konstellationen und ihrer Geschichte heute, die feinschichtig in den Arbeiten übereinander gelegt sind. So sehe ich heute mit neuzeitlichen Medien die Vergangenheit und Gegenwart gleichzeitig aus einer neuen Malperspektive (Birgit Ramsauer).“

2004 begannen Birgit Ramsauer und Angelika Sinn das Projekt zu verwirklichen. Gemeinsam reisten sie nach Paris, um anhand von Paula Modersohn-Beckers „Briefen und Tagebüchern“ Wohnungen, Ateliers und andere Orte, an denen sich die Malerin aufgehalten hatte, ausfindig zu machen und sich vor Ort mit dem Leben Paulas künstlerisch auseinander zu setzen. 
Die Spurensuche ergab eine umfangreiche Sammlung bearbeiteter Polaroids, die die Künstlerin im Anschluß an die Reise zu den hier ausgestellten Kunstobjekten weiterverarbeitete. Diese wurden Teil des gemeinesamen Buchprojektes „Himmelssüchtig – Paula Modersohn-Beckr in Paris“. Angelika Sinn schrieb die essayistisch-poetischen Texte zu den einzelnen „Stationen“.
Die Polaroids auf Duratransmaterial übertragen und in den Lichtkästen präsentiert, lassen das strahlende Licht der südlichen Sonne in Paris wiedererleben. Der durch die Vergrößerung erzielte vergrößerte Performancestrich in den Polaroids schafft eine malerische Textur. Die Lichtkästen scheinen in dem verdunkelten Raum ein Ausblick durch Fenster nach Paris.
Einige essayistisch-poetischen Texte von Angelika Sinn werden mit dem gleichen Medium Licht an eine Wand projeziert. Das Buch, beim Kellner Verlag in Bremen im Juni diesen Jahres veröffentlicht, liegt in der Ausstellung aus. 

Die Arbeiten werden in einer Einzelausstellung „Paris in my mind“ vom 25. September bis 25. Oktober 2007 in der Galerie Michael Steinberg Fine Art in NYC zu sehen sein.