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Mauerlauf
(Teil der Ausstellung "Heterotopien", DNA Galerie)

Ort: 
Potsdamer Platz
Datum: 
9. Apr 
Material:
Fluoreszierender Straßenarbeiteranzug, fluoreszierendes Warndreieck,
weiße Kalksandsteine
Photographin:
Karin Desmarowitz

Vor 5 Jahren, als das Datum des Mauerfalls sich zum 10.Mal jährte, analysierte und markierte ich in meinem Berlin ART : HOME – LESS Projekt die damals noch verbliebenen Unterschiede zwischen den beiden Teilen des ehemaligen Wet- und Ostteils der Stadt Berlin in Performances, Aktionen und Installationen.

In diesem Jahr jährt sich der Mauerfall nun zum 15. Mal. Im Jahre 1999, in meiner damaligen Performance „Air Condiition“ vollzog ich den westlichen Verlauf der Mauer durch die Innenstadt in Form einer Performance nach (Dokumentation siehe auch „Die Legende von Potsdamer Platz“ von Manfred Wilhelms, 1999, Bienale, Berlin 2001, Kino Arsenal). Der Bereich des Potsdamer Platzes war durch die Baustellen absolut hermetisiert und so mußte ich hier meine Performance unterbrechen. Ich konnte sie erst zu Beginn des Tiergartenareals wieder fortsetzen.
Am 9.April 2004 werde ich in diesem Teilstück in der Performance „Mauerlauf I“ diese Lücke schließen.
Mit vierzig weißen Kalksteinen, die genau die Höhe der DNA Galerie als Säule beschreiben, werde ich an der Ampel Alte Potsdamer Straße und S-Bahnstation Potsdamer Platz errichten.
Mit diesem Mauerstück werde ich mich vorwärts bewegen, indem ich die hinteren Steine wegnehme und sie vorne wieder anfüge.

Eine Mauer trennt, sie zerschneidet, sie ist eine Kapitulation der Verständigung, sie verbarrikadiert, sie verbirgt...
Meine Mauer gibt diese statische Kälte auf und bewegt sich mit mir den ehemaligen westlichen Mauerverlauf entlang mit. Sie wird nochmals als ein Symbol entlang laufen und wieder für einen kurzen Augenblick präsent sein.