Ort:
Reinhardsbunker
Datum:
13.09-20.10
Material: 
Fluoreszierend gelbes und rotes Gaffersklebeband, TV und Video
Dimensionen:
6m x 10m x 2,3m
Photograph:
Ralph Neumann, Birgit Ramsauer, Manfred Wilhelms

Innerhalb des Festivals INSIDEOUT, bespielt die Performance/Installation „People Drawing“ das Erdgeschoß. Der Reinhardsbunker ist ein Gebäude von Albert Speer während des Dritten Reichs in Berlin erbaut. In der Nachkriegsgeschichte lag dieses Gebäude im Ostteil der Stadt und wurde als Dosen- und Südfrüchtelage verwendet. In den Jahren nach dem Mauerfall zog es die bundesweite Hausszene als Disco in seinen Bann und wurde eine Pilgerstätte mit legendärem Ruf.

Nach jahrelangen Anwohnerbeschwerden wurden die Räume geschlossen und sollen nun als Kulturzentrum architektonisch verändert werden.

Die Inspiration für meine Arbeit lag in der Mischathmosphäre zwischen Bunker und den noch fühl- und sichtbaren Relikten der Hausszene. So wählte ich speziell einen Raum, der mit Silberfolie überzogen ist. Er hat Lautsprecherboxlöchern und mehrere Zugänge. Die Decken sind so niedrig, daß sie mit der Hand erreichbar sind.

Innerhalb von fünf Tagen entsteht eine dichte Raumzeichnung mit den Menschen aus Pressekonferenz, VIP-Party und Eröffnungsveranstaltung. Ich klebe um die Stellen der Menschen, wo sie den Boden, die Wand oder die Decke berühren.

Mit der Silberfolie als Hintergrund tritt die Wand nicht richtig faßbar zurück, der Raum weitet sich und die Performancezeichnungen scheinen im Raum zu schweben. Der Raum zieht sich auseinander und zusammen zugleich.

Am Ende steht ein Fernseher mit der Performance Aufzeichnung auf Video von Sabine Linse und die Raumzeichnung der performenden Besucher.